Der Roman schildert einen Tag aus dem Leben eines Haftlings in einem sowjetischen Straflager. Die Veroffentlichung in Solschenyzins Heimat war nur moglich, weil sich die UdSSR 1956 auf dem XX. Parteitag der KPdSU vom Personenkult um Stalin gelost hatte. Doch Unerfreuliches — politische Sauberungen, massenhafte Zwangsarbeit und Straflager — wurde dabei gerne bagatellisiert und dem Ubereifer von Personen am Rande des Verantwortungsbereiches zugeschrieben, so dass auch diejenigen Mitglieder der neuen Fuhrung der Sowjetunion, die schon in der Zeit des Stalinismus Verantwortung getragen hatten, von jeglicher Schuld freigesprochen werden konnten. Solschenizyns Roman fiel so in eine Zeit, die vom Klima der vorsichtigen Aufarbeitung der Verbrechen der Stalin-Ara gekennzeichnet war.