Günter de Bruyn stellt die Geschichte von Tristan und Isolde, dem klassischen Liebespaar der mittelhochdeutschen Literatur, in einer poetischen Nacherzählung vor. Es ist die Geschichte von Tristan, der für König Marke nach Irland fährt und zahlreiche Abenteuer und Kämpfe zu bestehen hat, und von Isolde, um die er für König Marke werben muß und die Tristan liebt und von ihm wiedcrgelicbt wird, obwohl sie König Markes Frau wird. Tristan und Isolde, von Gottfried von Straßburg im 13. Jahrhundert besungen, von Richard Wagner zu Opernhelden gekürt, waren das erste Paar in der deutschen Literaturgeschichte, das im Namen einer höheren Moral gegen die Gesetze der höfischen Gesellschaft verstieß. Günter de Bruyn erzählt ihre Geschichte, die auf alte Sagen zurückgeht, auf der Grundlage des unvollendeten Versepos von Gottfried von Straßburg (gest. 1210) und der zwanzig Jahre nach Gottfrieds Tod durch Ulrich von Thürheim ergänzten Textfassung.