|
|
Anaconda
|
«Eine Reise durch Deutschland von Paris aus nach Hamburg im Jahre 1843 nimmt Heine zum AnlaBeiner ironischen Bestandsaufnahme der sozialen und politischen Wirklichkeit seiner Zeit. Das «Wintermarchen» ist in Wahrheit ein tief pessimistisches Bild des deutschen «politischen Winters» und ein hochst engagiertes sozialrevolutionares Programm. Gegen Nationalismus und religiose Bevormundung. Fur ein erfiilltes Leben in Frieden und Freiheit.» |
|
«Die beruhmteste Erzahlung Franz. Kafkas berichtet von Gregor Samsa, der eines Morgens nicht mehr als Mensch, sondern als haBliches «Ungeziefer» erwacht. Kafkas «Verwandlung» ist die groteske Parabel einer stillen Revoke gegen die Unmenschlichkeit. In Tiergestalt halt Gregor Samsa der Welt den Spiegel vor. Ein schweigender Protestschrei, der am Ende ohnmachtig bleibt, aber bis heute eines der aufregendsten Werke der Weltliteralur.» |
|
«Zwei virtuose Meisterstucke des groBen E.T.A. Hoffmann: «Der Sandmann» ist eine Geschichte uber die Macht des Sehens und der Wahrnehmung. Der Student Nathanael erkennt in dem Wetterglashandler Coppola die Schreckgest alt seiner Kinderzeit, den teuflischen Advokaten Coppelius. Scheinbar unaufhaltsam verfallt der sensible junge Mann dem Wahnsinn. — Das Fraulein von Scuderi, eine betagte Dichterin, findet sich im Paris des spaten 17. Jahrhunderts unversehens in eine Serie von geheimnisvollen Raubmorden verwickelt. Welche Rolle spielen der stadtbekannte Goldschmied Cardillac und sein Gehilfe Olivier in diesem dunklen Kriminalfall?» |
|
«Grundlos wird Josef K. an seinem 30. Geburtstag verhaftet und verhort. Die Umstande sind grotesk, niemand kennt das Gesetz und das Gericht bleibt anonym. Die «Schuld», erfahrt Josef K., hafte ihm an, ohne dass er dagegen etwas tun konne. Verbissen, aber erfolglos versucht er, sich gegen die zunehmende Absurditat und Verstrickung zu wehren. Franz Kafka hat mit diesem Roman ein Jahrhundertwerk geschaffen, das auf beispielhafte Weise die wesentlichen Existenzfragen des modernen Menschen neu formuliert.» |
|
«Schillers Angriff auf das «tintenklecksende Sakulum» weitete sich zum Skandal, als es im Januar 1782 in Mannheim erstmals auf die Buhne kam: «Das Theater glich einem Irrenhaus. Es war eine allgemeine Autlosung wie im Chaos, aus dessen Nebeln eine neue Schopfung hervorbricht.» Sein erstes Stuck machte Schiller uber Nacht beruhmt, trug ihm den Ruf eines deutschen Shakespeares ein und ist die kraftvollste Hervorbringung des «Sturm und Drang». Bis heute bewegt das Publikum die Auflehnung des jungen Rebellen Franz Moor gegen Vater, Bruder und Weltordnung.» |
|
«Liebe, Geld und Macht Die Liebe, das Geld und die Macht sind die zentralen Motive, die Dostojewskis «Spieler» bestimmen. Der Roman trägt autobiografische Züge: Auch Dostojewski erlag in Deutschland der Spielsucht und litt an seiner leidenschaftlichen Liebe zu einer jungen Studentin, die als »Polina« im Buch wieder auftaucht. Die Hauptfigur ist zwischen Eros und Machtgier zerrissen. Am Ende siegt tragischerweise das Spiel als Provokation des Schicksals.» |
|
«Reichtum für ein Herz aus Stein Peter Munk hat sein einfaches Leben als Köhler im Schwarzwald reichlich satt. Und da die drei Wünsche des weisen Glasmännleins schnell vertan sind, lässt er sich auf einen Pakt mit dem gefürchteten Holländer-Michel ein: Für ein Leben in Saus und Braus gibt Peter sein Herz. Doch Reichtum und Ansehen machen nicht glücklich, wenn man ein Herz aus Stein in der Brust hat … Neben dem »Kalten Herz« enthält dieser Band die berühmte «Geschichte von dem Gespensterschiff» und die «Geschichte vom Kalif Storch».» |
|
«Das große Meisterwerk der Literatur des 20. Jahrhunderts Ein Buch müsse die Axt sein «für das gefrorene Meer in uns», forderte Franz Kafka einmal – nur wenige Werke der Weltliteratur kommen diesem Motto so nahe wie der letzte der drei großen Romane des Prager Dichters: Eines Nachts gelangt der Landvermesser K. in ein Dorf, dessen Geschicke von einer geheimnisvollen Macht, dem Schloss, gelenkt werden. Er ersucht dort um eine Anstellung, die ihm jedoch verwehrt wird. Der Grund für diese Ablehnung bleibt ebenso im Dunkeln wie die Natur des ominösen Schlosses und K. beginnt einen aussichtslos scheinenden Kampf um seine Anerkennung.» |
|
Ein Gespräch über Liebe, Moral und die Gesellschaft Auf einer nächtlichen Bahnreise durch das winterliche Russland entspinnt sich zwischen wechselnden Fahrgästen ein langes Gespräch über Liebe, Ehe, Moral und Gesellschaft. Gegen Ende erzählt der ehemalige Gutsbesitzer Posdnyschew einem Mitreisenden vom tragischen Verlauf seiner Ehe und legt ein erschütterndes Geständnis ab: Zunehmend enttäuscht und von unbegründeter Eifersucht zerfressen hat er seiner Frau das Leben genommen. Meisterhaft setzt Leo Tolstoi die authentische Geschichte in Literatur um und entfaltet subtil das innere Drama seiner Figuren. Zugleich ist dieses bedeutende Alterswerk Ausdruck der eigenen sozialkritischen und moralischen Positionen. |
|
Ecce homo ist ein Buch der Lebenskunst, das keinem anderen gleicht. Nietzsche geht darin heftig gegen Moral, Seele, Geist, freien Willen und sogar Gott vor. Und er verkündet eine Weisheit, zu der es gehört, dass sie niemals schon gefunden, sondern immer erst zu suchen ist. Ich kenne mein Loos. Es wird sich einmal an meinen Namen die Erinnerung an etwas Ungeheures anknüpfen, — an eine Krisis, wie es keine auf Erden gab. Schon früh hat Nitzsche begonnen, sein eignes Leben und Denken zu reflektieren und mit autobiografischen Texten zu begleiten. Erst nach seinem Tod erschienen, aber noch vor der Umnachtung konzipiert und geschrieben, wurde daraus sein letztes Werk und die wohl berühmteste autobiografische Schrift Ecce homo, die in chronologischer Folge die eigenen Werke von der Geburt der Tragödie bis zur Götzen-Dämmerung kommentiert. |
|
Ein Kanon der deutschsprachigen Literatur ist ohne die Dichtungen Franz Kafkas (1883–1924) nicht denkbar. Legendär ist die nüchtern wirkende und doch so überreiche Klarheit seiner Sprache, die eigenartige und bisweilen beunruhigende Entrücktheit seiner Erzählungen. In der Titelgeschichte dieses Bandes, die Kafka in einer Septembernacht des Jahres 1912 niederschrieb und die er für seine gelungenste hielt, vollstreckt der Sohn das Urteil seines Vaters an sich selbst – er ertränkt sich. Die Vielzahl der Deutungen, die diese und andere Erzählungen des Prager Dichters hervorgerufen haben, bezeugt die Wirkkraft aller großen Literatur: Sie bereichert ihre Leser. Enthaltene Erzählungen: Das Urteil, Die Verwandlung, Ein Landarzt, Auf der Galerie, Vor dem Gesetz, Elf Söhne, Ein Bericht für eine Akademie, In der Strafkolonie, Ein Hungerkünstler. |
|
Der Student Anselmus ist hin und hergerissen zwischen den Idealen bürgerlicher Bildung und den Sehnsüchten der Poesie. Er begegnet dem Archivar Lindhorst, der ihn in ein phantastisches Reich voller wundersamer Ereignisse und Empfindungen führt. Doch diese zauberhafte Welt ist bedroht: Das Symbol verheißenen Glücks, ein goldener Topf, wird gestohlen, und nur unter Aufbietung aller Kräfte gelingt es Lindhorst, ihn zurückzugewinnen und Anselmus von den Fesseln bürgerlicher Enge zu befreien. Hoffmanns betörend märchenhafte Novelle über die Macht der Poesie ist ein Glanzstück der romantischen Literatur. |
|
«Franz Kafkas sogenannter «Brief an den Vater» ist das ausführlichste und bedeutendste autobiografische Zeugnis, das der weltberühmte Prager Dichter der Nachwelt hinterlassen hat. Er selbst nannte die mehr als hundert handbeschriebenen Seite nur den «Riesenbrief». Kafka war bereits 36 Jahre alt und auf dem Höhepunkt seines literarischen Schaffens, als er Ende 1919 daran arbeitete – in dem verzweifelten Versuch, einer von Schmerz, Furcht und Distanz geprägten Vater-Sohn-Beziehung ein Gerüst aus nüchternen Worten zu bauen. Der Versuch scheiterte: Franz Kafka starb knapp fünf Jahre später, ohne dass er den Brief abgeschickt oder seinem Vater übergeben hatte.» |
|
«Seit langem schon sucht Faust vergeblich zu ergründen, «was die Welt im Innersten zusammenhält». Doch nur ein Pakt mit dem Teufel kann ihm helfen, seinen Wissensdurst zu stillen und das schöne Gretchen zu verführen. Dabei kommt er an den großen Fragen der Menschheit, der Wahrheit, der Liebe und der Verantwortung vor sich selbst, nicht vorbei. Bis heute besticht «Der Faust» durch seine fulminante Kraft und Tiefe und seinen Reichtum an Bezügen. Zu Recht gilt die Tragödie als das bedeutendste Werk der deutschen Literatur.» |
|
Das autobiographische Vermächtnis Fontanes Fontanes Stechlin ist ein kunstvoll funkelnder Roman über das Selbstverständnis des Adels am Ausgang des 19. Jahrhunderts. Hauptperson ist der märkische Junker Dubslav von Stechlin, dessen Sohn Woldemar eine Tochter des Berliner Grafen Barby heiratet. In den glanzvollen Dialogen und Reflexionen seiner Figuren spiegelt Fontanes Spätwerk die ganze Zerrissenheit seiner Zeit. Der Roman war wegen seiner äußeren Handlungsarmut zunächst umstritten, gilt heute aber längst als »eines der weisesten Spiele, die mit der deutschen Sprache gespielt wurden (Thomas Mann). |
|